Die Transformation der Preisbuch-Produktion bei Hansgrohe

Timo Zimmermann und Simon Wacker

Die Geschichte von Hansgrohe, einem renommierten Hersteller aus dem Sanitärsegment, ist geprägt von kontinuierlicher Innovation und dem Bestreben die Kunden weltweit mit erstklassigen Sanitärprodukten und unvergesslichen Duscherlebnissen zu begeistern. In diesem Artikel stellen wir die spannende Transformation der Preisproduktion bei Hansgrohe vor – von einer klassischen Preisliste hin zu modernen Preiskatalogen.

Entwicklung Architektur: Vom PrintCockpit zur priint:suite

Früher produzierte Hansgrohe Preislisten, die die Produktpalette tabellarisch abbildeten. Mit der Einführung des printCockpits von hybris wurden die ersten umfangreicheren Preisbücher erzeugt. Doch trotz eines relativ hohen Automatisierungsgrades erforderte dieser Layoutprozess noch viel manuelle Tätigkeiten, da Kapitel beispielsweise händisch zusammengeführt wurden. Ein äusserst zeitraubender, mühsamer und fehleranfälliger Prozess.

Im Jahr 2016 wurde das PrintCockpit aufgekündigt, und der Wechsel auf die priint:suite 4.0 begann mit der Einführung des priint:planners. In diesem Modul wurde die komplette Preisbuch-Verplanung vorgenommen, Kapitel-Strukturen wurden ab­gebildet und redaktionelle Seiten integriert. Die Einführung eines InDesign Servers sollte das technische Equipment abrunden.
Die Umstellung auf die priint:suite erwies sich als Meilenstein, denn der Wechsel bot die Chance, das stetig wachsende Produktportfolio in die Preisbücher mit aufzunehmen und diese gleichermaßen ansprechend und platzoptimiert zu gestalten.

Doch nicht nur die Produkte der Hansgrohe SE entwickelten sich weiter, sondern auch die priint:suite. Und so wurde die priint:suite 4.0 im Jahr 2022 durch die priint:suite 4.2 ersetzt. Die Erfahrungen aus der vorherigen Version wurden für die neuen Preisbuch-Produktionen berücksichtigt.

Vom Produktwachstum zur multidimensionalen Herausforderung: Vielfältige Inhalte für vielfältige Märkte

Eine der größten Herausforderungen bestand darin, die stetig wachsenden Produktkategorien übersichtlich in den Preis­werken darzustellen. Doch wie geht man mit neuen Anforderungen um, die aus den neuen Kategorien resultieren? Für die Abteilungen Marketing, IT, Content-Management und auch für das Produktmanagement war das eine komplett neue Aufgabenstellung. Es musste ein ganz neuer Ansatz gefunden werden, diese Fülle an Produkten und Informationen unterzubringen, ohne Klarheit und Nutzerfreundlichkeit einzubüßen. So begann der Start der Preisbuch-Entwicklung mit der Definition von Produktgruppen und der Verplanung. Dazu mussten über 2.500 Produktgruppen sorgfältig gepflegt und koordiniert werden, um die gewünschten Produktinformationen korrekt darzustellen. Die Umstellung von der Pflege einzelner Modelle auf die Pflege von Modellen und Produktgruppen brachte neue Herausforderungen mit sich, die es zu bewältigen galt.

Zusätzlich erschwerten die individuellen Anforderungen der verschiedenen Tochtergesellschaften von Hansgrohe die Aufgabe. Jedes Land hatte spezifische Vorstellungen davon, welche Informationen und Details in den Preisbüchern dargestellt werden sollten. Diese vielfältigen Anforderungen erforderten eine enge Zusammenarbeit mit den Ländern, um sicherzustellen, dass die Preisbücher den jeweiligen Bedürfnissen und Standards entsprechen.

Für die internen Teams bedeuteten diese Anforderungen auch ein tiefes Verständnis für die Datenpflege und -verwaltung. Es musste gelernt werden, wie die Daten für die spätere Verwendung im Katalog bzw. die Integration über die priint:suite optimal gepflegt werden müssen, um eine automatisierte, reibungslose und effiziente Produktion der Preisbücher zu gewährleisten. Es war eine Zeit des Lernens und der Anpassung, um den neuen Herausforderungen gerecht zu werden und ein hochwertiges, konsistentes Produkt zu schaffen, das auch höchsten Ansprüchen gerecht wird.

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Ein Blick hinter die Kulissen und Erfolgsfaktoren

Der Erfolg der Umsetzung der Preisbuch-Transformation beruht auf einer Vielzahl von entscheidenden Faktoren und bewährten Methoden. Die Entwicklung von Stories ermöglichte es, die Anforderungen klar zu strukturieren und Schritt für Schritt anzugehen. Mit dem Kanban Board wurden Prozesse visualisiert, Aufgaben effizient zugewiesen und Fortschritte transparent verfolgt.

Matrixtabellen erwiesen sich als Schlüssel und effektiven Weg, um die immer weiterwachsenden Produktkategorien übersichtlich darzustellen und den verfügbaren Platz im Preiswerk optimal zu nutzen.

Clever war auch das Zusammenstellen von Produktgruppen, um gleiche Merkmale zusammenzufassen und somit mehrere Modelle auf einer Seite zu präsentieren. Dies führte zu einer effizienten und ansprechenden Darstellung der Produkte. Auch die Entwicklung und Implementierung maßgeschneiderter Skripte spielte eine wichtige Rolle.

Neben den technischen Aspekten spielte die hervorragende Zusammenarbeit verschiedener Teams eine entscheidende Rolle. Die enge Koordination aller Verantwortlichen gewährleistete einen reibungslosen Ablauf des Projekts. Die Integration ausländischer Gesellschaften in den Prozess war ebenfalls von großer Bedeutung, um sicherzustellen, dass die Preisbücher den lokalen Bedürfnissen und Standards gerecht werden. Diese verschiedenen Bestandteile der erfolgreichen Umsetzung bilden ein beeindruckendes Gesamtpaket, das durch eine Mischung aus kluger Planung, technischer Expertise und engagierter Teamarbeit entstanden ist.

Erfolgreiche Transformation: von Preislisten zu Preiskatalogen

Mit dem Abschluss des Projekts entstand für die Marken hansgrohe und AXOR je ein Produktkatalog, der den gleichen Prozess nutzt und keine Dopplung mehr aufweist. Die Preisbücher stehen heute nicht nur immer für das Branchenevent aktuell zu Verfügung, sondern auch für die Installateure, für die die Preisbücher nach wie vor unverzichtbare Standardwerke sind. Erste interaktive PDF-Version wurden bereits entwickelt, die es den Lesern ermöglichen, schnell und einfach von überall auf die Preiskataloge zuzugreifen.

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