Social Media im B2B Marketingmix

In dem letzten Beitrag ging es vorranging um das Thema, wieso ein B2B-Unternehmen auf Social Media unterwegs sein sollte und warum Social Media jeden etwas angeht und nicht nur das Marketing. In diesem Blogbeitrag liegt der Fokus mehr darauf, wie es im Unternehmen machbar ist, Social Media in die Kommunikation und den Arbeitsalltag zu integrieren und woher eigentlich der Content kommt.

Kommunikation über Social Media – Wer soll das denn machen?

Am Ende des Tages ist Social Media ein weiterer Kanal in der Kommunikation. Es ist wie die anderen Medienkanäle zu behandeln: Es gibt ein Thema das bekannt gemacht werden soll, sei es ein Event, ein neues Release oder das neuste Kundenprojekt. Aber solche Mitteilungen nur über den Firmenkanal zu kommunizieren, funktioniert nicht. Ein Unternehmen allein wird auf Social Media nicht bekannt werden, denn wie bereits im vergangenen Blogbeitrag erwähnt:

Menschen folgen Menschen und keinen Unternehmen.

Also haben wir bei priint genau dort angesetzt: Wer ist bei uns bekannt und wer hat bereits ein Netzwerk? Die Wahl war dabei relativ einfach, denn wer häufig auf Events Präsentationen hält und auch noch Geschäftsführer ist, hat eine bestimmte Reichweite. Also hat Horst Huber, unser Geschäftsführer & Gründer, angefangen zu posten.

Woher bekomme ich aber meinen Content?

Am Anfang ist es erst einmal schwierig anzufangen und Ideen zu finden, was man nun eigentlich posten bzw. schreiben soll. Ein Startpunkt dabei können die Firmenaccounts sein: Wir bei priint hatten in den verschiedenen Netzwerken bereits mit unserem jeweiligen priint Firmenaccount angefangen Events anzukündigen oder Blogbeiträge zu veröffentlichen. Zusätzlich ist unsere neue Webseite online gegangen mit jeder Menge Content. Diese beiden Quellen, also die Webseite und das jeweilige Unternehmensprofil können als Content-Quellen genutzt werden.

Aber auch die verschiedenen Netzwerke, also LinkedIn, Instagram, etc. selbst können zur Content-Quelle werden. Der einfachste Schritt, den man prima in seinen Arbeitsalltag integrieren kann, ist 5-10 Min am Tag einfach andere Beiträge zu lesen, zu reagieren und zu kommentieren. Dadurch kann jeder eigene Ideen für Beiträge sammeln. Ansonsten hilft es auch einfach mit Kolleginnen und Kollegen über Aktuelles zu reden – mir haben bereits die ein oder anderen Gespräche an der Kaffeemaschine geholfen.

Aber selbst, wenn man anfängt, läuft natürlich nicht gleich alles super: Plattformen haben unterschiedliche Logarithmen, unterschiedliche Möglichkeiten in Postings und da heißt es, dass Trial & Error-Prinzip auszutesten.

Unsere wichtigsten Learnings bei LinkedIn für Postings:

  • Kommentieren und das Reagieren auf Beiträge hilft besonders am Anfang, um ein Netzwerk aufzubauen und Ideen zu bekommen, welche Beiträge man selbst postet. Hierbei gilt aber ganz klar: #NoMoreCopyPaste – Eigenen Content schreiben!
  • Beiträge zu teilen, selbst wenn man einen Satz dazu schreibt, sollte wirklich nur dann genutzt werden, wenn man keine Zeit hat. Man sollte sich dadurch allerdings nicht erhoffen, eine große Reichweite oder eine super Engagement Rate zu erzielen.
  • Timelimits oder kurze Slots im Terminkalender einplanen, hilft besonders am Anfang, um sich regelmäßig mit Social Media zu befassen. In 10 – 15 Min. lässt sich auch der ein oder andere Post schreiben und der Austausch mit den Kollegen kann da auch helfen.
  • Lasst die Arbeit nicht durch andere Menschen machen. Natürlich können Beiträge durch z.B. das Marketing und Social Media Management-Tools eingespeichert bzw. koordiniert werden. Die eigentlichen Inhalte sollten allerdings dabei immer vom Autor selbst kommen und weder vom Wording noch vom Witz groß verändert werden. Stichwort: Authentizität!
  • Nach einem Gespräch, einem Call oder Livestream: Vernetzt euch mit den Leuten direkt. Die haben euch noch im Kopf und ihr sie – Da ist die Anfrage schnell beantwortet.

Meine Tipps im Umgang mit den Werkzeugen für LinkedIn:

  • Zeigt den Kollegen, wie man Unternehmen und Personen verlinkt.
  • Habt Hashtags, die zu eurem Unternehmen passen, wie bei uns #priint
  • Zeigt den Kolleginnen und Kollegen, wie Hashtags sinnvoll eingesetzt werden. Natürlich wird das nicht von heute auf morgen funktionieren, aber es gibt immer noch die Möglichkeit Beiträge im Nachhinein zu bearbeiten (außer die Links und Bilder) und es ist kein Weltuntergang, wenn einmal ein Hashtag nicht ganz richtig eingesetzt wurde.

Und was für alle Netzwerke gilt:

Nicht gleich erwarten, dass nur weil ein großes Netzwerk existiert, man gleich Unmengen an Kommentaren oder Likes auf seine Beiträge bekommt. Da heißt es sich in Geduld zu üben und immer mal wieder in die Statistiken zu schauen, regelmäßig Beiträge zu posten und ein Gefühl zu bekommen, mit welchen Inhalten man sich wohlfühlt und was für andere interessant ist.

Es wird dann ganz von allein losgehen, dass Kommentare, Nachfragen oder Nachrichten auf Beiträge folgen werden. Natürlich sollten diese Anfragen auch beantwortet werden – allerdings muss das nicht innerhalb von wenigen Sekunden oder Minuten passieren. Aber wer kennt es nicht, dass man an einer Aufgabe arbeitet und mal fünf Minuten den Kopf frei bekommen muss, um wieder mit frischem Wind und neuen Ideen ans Werk zu gehen. Dafür bietet sich Social Media gut an.

Was ist, wenn ich eine Flaute an Ideen oder wirklich gerade keine Zeit habe?

Dann sprecht mit euren Verantwortlichen im Marketing. Bei uns läuft es inzwischen so, dass wir Horst auch schonmal Links zur Verfügung stellen oder Inhalte schicken, wo es gut wäre, wenn er mal etwas drüber schreibt. Andersherum kommen auch Partnerunternehmen auf uns zu mit Inhalten, die wir gerne teilen können bzw. wo wir als Team dann auch reagieren. Also meistens hat das Marketing da einen guten Überblick und kann euch da die ein oder andere Idee liefern. Natürlich ist Social Media nicht Priorität Nummer eins im Arbeitsalltag für Mitarbeiter außerhalb des (Social Media) Marketings und es gibt bestimmt Phasen, in denen einfach die Zeit fehlt. Einen Post mal auszusetzen oder in der Urlaubszeit nichts zu posten, ist normal. Hier können natürlich Social Media Marketing-Tools helfen, wenn man doch weiter posten möchte oder die Strategie darauf ausgelegt ist. Dann können aber auch Kollegen ein Auge auf den Post haben und ggf. mal Kommentare beantworten. Das sollte nicht der Standard sein, denn wie gesagt ist Authentizität wichtig, aber gerade bei z.B. konkreten Fragen sollte jemand darauf antworten und das nicht erst 2 Wochen nachdem der Post online ist.

Fazit und Learnings bei priint

Nachdem wir ca. Mitte 2020 angefangen haben, neben den Firmenaccounts auch die privaten Accounts mehr zu nutzen hat sich einiges verändert.

Wir wissen, dass wir Persönlichkeit in den Posts benötigen. Ein Versuch, dass Posts von uns überarbeitet werden und dann eingespeichert, hat uns sehr schnell gezeigt, dass das nicht funktionieren kann. Auch funktionierten einfache Eventankündigungen über die privaten Profile nicht. Erst als jeder andere Aspekte dazu gepackt hat, wie z.B. besonders freute sich der eine ein Partnerunternehmen wiederzusehen und ein anderer auf einen gewissen Vortrag, haben dazu geführt, dass wir besser ausgespielt wurden, aber es auch bei dem Netzwerk deutlich besser ankam.

Wir haben außerdem eine größere Reichweite für unseren Content bekommen – sowohl auf den priint Account als auch auf den privaten. Wer jetzt meint, dass das nur etwas bringt, weil Horst als Geschäftsführer postet – auch ich habe angefangen regelmäßig zu posten. Natürlich hat sich auch mein Netzwerk nach einiger Zeit erweitert und inzwischen erhalte ich bald dreifach so viele Aufrufe auf Beiträge, als das ich Kontakte in meinem Netzwerk habe.

Kollegen ziehen nach bzw. fangen an zu reagieren und zumindest 5 Minuten am Tag die Beiträge von priint oder Kollegen zu kommentieren oder zu liken.

Die ersten Anzeichen, dass unsere Strategie wirkt, durften wir auf den verschiedenen Veranstaltungen feststellen: Einige Besucher hatten von uns auf Social Media schonmal gesehen und wollten nun persönlich mit uns reden. Andere Personen, die wir auf Events kennenlernen durften, haben wir anschließend zu unserem Netzwerk auf Social Media hinzugefügt. Nicht mit den typischen Sales Nachrichten, sondern nur damit man im Kopf bleibt und tatsächlich kamen auch da immer mal wieder Leute auf uns zu, die dann Infomaterialien angefragt haben und in Kontakt geblieben sind.

Wir haben auch einiges getestet und haben dabei viele Erfahrungen sammeln dürfen:

Am vergangenen priint:day haben Horst Huber und ich in dem ersten Vortrag vom Azubi-Camp Instagram als Umfrage-Tool genutzt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten Fragen aus dem Vortrag live in der Instagram Story beantworten. Abgesehen davon, dass der Vortrag dadurch interaktiver wurde, konnten auch nicht anwesende Personen mitmachen und wir haben anschließend mehr Follower auf dem Kanal bekommen und unsere Reichweite ist damit gestiegen.

Es geht aber inzwischen auch weiter, dass Horst Huber in einem Beitrag sein Netzwerk nach Themenvorschlägen gefragt hat, die wir am kommenden priint:day evtl. in die Agenda aufnehmen. Wir beziehen also andere dort mit ein und haben Social Media als Kanal den wir dazu nutzen können, direktes Feedback zu erhalten, Themen zu diskutieren und im Gedächtnis zu bleiben.

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