Print & Publishing als Teil der Digitalisierungsstrategie
„Wie trägt Print & Publishing als Teil der Digitalisierungsstrategie in Industrie und Handel zum Erfolg des Unternehmens bei?“ – Spannende Insights und Impulse zum Nachdenken
Diese zentrale Frage stellen sich derzeit viele Marketiers, was uns gemeinsam mit der SDZeCOM bewogen hat, am 4.12.20 ein Webinar abzuhalten. Nicole Greinwald von der Erwin Müller Group gab interessante Einblicke in ein konkretes Projekt, Markus Sturm und Ralf Jung (SDZeCOM) haben spannende Denkanstöße aus ihrem Projektalltag gegeben und Horst Huber (priint) erläuterte, wie Unternehmen mit Hilfe der priint:suite der Schritt ins echte Omnichannel gelingt.
Print ≠ Papier | Online ≠ Offline Experience
„Das Silodenken „online - offline“ muss aufgebrochen werden. Offline-Kommunikation muss sich den Online-Gesetzmäßigkeiten unterwerfen, d.h. on-demand verfügbar, segmentiert oder personalisiert, messbar sein und dem Trial und Error Prinzip folgen. Digitale und Offline-Touchpoints müssen standardisiert und synchronisiert werden".
Im ersten Teil des Webinars klärte Horst Huber einige Begrifflichkeiten und zeigte auf, dass „Print“ im digitalen Zeitalter weit über das Drucken hinausgeht. Denn ob eine Publikation letztendlich auf das Mediendevice Papier gedruckt wird, ein E-Paper oder ein PDF erzeugt wird, hat mit Papier nichts zu tun. Eine Publikation wiederum bestimmt sich zum einen dadurch, dass sie einen Anfang und ein Ende hat. In der digitalen Kommunikation gibt es diese definierten Einstiegs- oder Ausstiegspunkte nicht.
Projektanforderungen aus der Praxis: Der Gang vom klassischen Database Publishing-Projekt hin zum Digitalisierungsprojekt
Horst Huber zeigte anhand eines kundenspezifischen, umfangreichen Fragenkataloges, welche Anforderungen konkret umgesetzt werden sollten und welche Maßnahmen dies nach sich ziehen würde. Im Rahmen des Webinars konnte er auf einige wenige Punkte davon eingehen.
Einige Anforderungen im Projekt:
- Geschwindigkeit:
Der Katalogrhythmus sollte dem digitalen Rhythmus angepasst werden. Die Voraussetzung dafür ist aber, dass der Katalogprozess beschleunigt werden muss, was einen völlig anderen Prozess, ein anderes Denken etc. voraussetzt. - Internationale Adaptionen:
Die Mastersprache sollte nicht mehr 1:1 in andere Sprachen übersetzt werden. Es galt, länderspezifische Zielgruppen und Anforderungen zu berücksichtigen - Brands:
Die unterschiedlichen Brands haben natürlich ihre unterschiedlichen Auftritte und Erscheinungsbild. Diese bleiben bestehen, auch wenn der dahinterliegende Prozess identisch ist - Emotionalität:
Durch die Integration von mehr editorialem Content wird Print inspirierender und öffnet den Weg in die digitalen Kanäle
Der Abbau von Datensilos, die Etablierung einer Content First-Strategie, die Synchronisation von Offline und Online sowie die Integration der Print Touchpoints in die digitale Welt sind damit grundlegende Eckpfeiler jeder Digitalisierungsstrategie.
Pains & Gains: Umstellung der Werbemittelproduktion
„Bei der Erwin Müller Group produzieren wir für unsere ca. 40.000 Artikel jährlich ca. 40 Werbemittel allein in Deutschland. Bis Ende 2018 haben diese Werbemittel mit allen Informationen (z.B. Texte, Bilder, Preise, Bestellschemen etc.) noch manuell gepflegt. Hierzu wurden die Daten doppelt gepflegt. Nämlich zum einen im Print Werbemittel selbst und zum anderen in unserem PIM-System. Eine hohe Fehlerfrequenz, ein enormer Zeitaufwand etc. waren die Folge“.
Umstände, die das weltweit operierende Versandhandels-Unternehmen für die Hotellerie- und Gastronomiebranche dazu bewogen hat, die Katalogproduktion zu automatisieren.
In der ersten Phase wurde im templatebasierten Layout die Produktinformationen aus der Datenbank manuell mit den Platzhaltern verknüpft. Dadurch konnten die Sprachvarianten bereits halbautomatisiert erzeugt werden, was zu einer Zeitersparnis von ca. 50% führte.
In der zweiten Phase wird die Erwin Müller Group das Layout Briefing Modul der priint:suite einsetzen. Dadurch wird es möglich sein, die Produkte einfach via Drag & Drop auf einen Stellplatz im vorab definierten Seitenlayout zu ziehen.
Die Konsolidierung der Produktionsdaten war enorm zeitaufwendig und so nicht eingeplant. Doch dadurch konnte der Content in der Datenbank angepasst, korrigiert und schneller aktualisiert werden. Dies führte nicht nur zu der Zeitersparnis in der ersten Projektphase, sondern macht die zweite Projektphase überhaupt erst möglich.
Erreicht!
- Schnelle Reaktion auf Aktionen des Wettbewerbs durch kurzfristige Aktualisierung der Datenblätter
- Minimierung der Fehleranfälligkeit sowie große Zeitersparnis durch einmalige und zentrale Datenpflege im PIM
- Sicherheit, u.a. durch Preview-Funktion
- Entfall von Doppelarbeiten, da bereits fertig gestaltete Doppelseiten, Einzelseiten oder sogar einzelne Templates übernommen und damit Sprachwechsel einfach durchzuführen sind
- Digitaler Korrekturprozess
Ausblick der Print-Werbemittel
- Schnelle Ableitung von abweichenden Werbemittel-Umfängen, dank der Snippet-Funktionalität
- Makro-Individualisierung durch zielgruppenspezifische Werbemittel
- Individualisierung von einzelnen Bestandteilen, wie z.B. Titel oder den Adressaufkleber
- Mikro-Individualisierung: Das allergrößte Ziel: Vollständige Individualisierung des kompletten Werbemittels
Wer richtig fragt, hat mehr Erfolg!
„Ich habe fünf Fragen, die aus einigen unserer Publishing- und Automatisierungsprojekten abgeleitet sind, vorbereitet. Die Antworten sollen den Webinar-Teilnehmern helfen, Enttäuschungen auf dem Weg zur Digitalisierungsstrategie zu vermeiden.“
Wieviel Touch haben Ihre Publishing Touchpoints?
Im Laufe einer Customer Journey kommt ein Interessent oder Kunde mit zahlreichen Touchpoints in Berührung. Dabei sind es häufig die Print- und Publishing Touchpoints, wie Mailings, Plakate, Kataloge, PDFs, Etiketten etc. die unter anderem durch ihre Haptik einen besonders emotionalen, glaubwürdigen und kreativen Eindruck hinterlassen. Eine Frage, die sich Unternehmen stellen müssen lautet daher „Wieviel Touch haben eigentlich Ihre Publishing Touchpoints?“ Auf diese und weitere Fragen sind wir gemeinsam mit unserem Partner SDZeCOM am 4.12.2020 im Webinar eingegangen. Frau Greinwald von der Erwin Müller Group hat einen Einblick aus der Praxis gegeben.
Kennen Sie Ihren Content?
In jedem Digitalisierungsprojekt ist Datenqualität die Erfolgsgrundlage. Wo liegt ihr wertvollster Content, sind alle Quellen und Ablageorte bekannt und zentralisiert? Sind die Daten vollständig und korrekt? Sind Prozesse, Regularien und Verantwortlichkeiten definiert?
Kennen sich Print und Online Content Erstellungsprozesse?
Häufig laufen die Publishingprozesse in Unternehmen autark von den Online-Prozessen. Es gibt parallel oder unterschiedliche Prozesse zur Contenterstellung für Online und Print. Fassen Sie diese Prozesse zusammen!
Wollen Sie Ihren analogen Publishing-Prozess wirklich digitalisieren?
Eine Automatisierung schöpft nur dann ihr volles Potential aus, wenn sie regelbasiert erfolgt. Im Umkehrschluss bedeutet das: Schlechte Prozesse werden nicht besser, wenn sie mit Software unterlegt sind.
Was wollen Sie publizieren?
Es muss nicht zielführend sein, die bestehenden Printpublikationen 1:1 über einen digitalen Prozess nachzubilden. Nutzen Sie die Gelegenheit, hier „alte Zöpfe“ abzuschneiden, und ihre Print-Publikationen individueller, personalisierter und zielgruppenspezifischer aufzubauen.
Und jetzt sind Sie dran!
Dass Print & Publishing Teile der Digitalisierungsstrategie in Industrie und Handel werden müssen, ist klar. Wie das gelingen kann und was dazu nötig ist, konnten wir vielleicht in diesem Beitrag anskizzieren. Bei Interesse schauen Sie sich gerne im Nachgang das Webinar an!