Die Zukunft von Adobe® InDesign®

Was hat ein 911er mit InDesign gemeinsam?

Am 24.9 fand eine kleine Feier zum 20-jährigen Geburtstag von Adobe InDesign statt. Zur Geburtstagsfeier trafen sich Wegbegleiter der ersten Stunde in Hamburg. Ich hatte die Freude und Ehre einen Impulsvortrag über die Zukunft von Adobe InDesign zu halten.

Zur Vorbereitung des Vortrages stellte ich mir die Frage, wo InDesign heute steht und welche grundlegenden Funktionalitäten fehlen. Meiner Ansicht nach ist InDesign weitgehend vollendet, provozierend meinte ich in einer Vorbesprechung zu Ingo Eichel: „InDesign sei am Ende des Produktinnovationszyklus angekommen“.

Ist das für ein Produkt schlecht, wenn es am Ende des Produktinnovationszyklus ist? Spontan ist mir die Analogie zum Porsche 911 eingefallen. Der Porsche 911 ist ein zeitloses Meisterstück, das über Jahrzehnte von seinem großen Entwurf lebt und mit Vorsicht weiterentwickelt wird.

Porsche hat immer darauf geachtet, dass der 911 unverwechselbar ist und seine unverwechselbaren Produkteigenschaften sich in jedem neuen Modell wiederfinden.

Adobe InDesign ist ähnlich wie der Porsche 911 ein zeitloses Meisterstück. Aber was macht InDesign zu einem zeitlosen Meisterstück?

InDesign ist universell einsetzbar und das beste pixelgenaue Layout-Werkzeug am Markt. Firmen, wie zum Beispiel „Hoffmann Werkezuge“, setzen InDesign für eine Vielzahl von Kommunikationsmittel ein: Kataloge, Anzeigen, weitere Werbemittel, Dokumentationen, Broschüren uvm.

Typografie- und Layoutfunktionalitäten sind absolut marktführend. Reicht die vorhandene Standardfunktionalität nicht aus, kann auf Scripting Möglichkeiten oder auf Third Party Lösungen zurückgegriffen werden. Am Beispiel der Hoffmann Werkzeuge wird für die automatisierte Katalogproduktion die priint:suite eingesetzt.

InDesign war von Anfang an mit seinen Skripten API, SDK und Plug-in Architektur ausgelegt, umfangreiche Erweiterungen durch Drittanbieter zu ermöglichen. Dies ist der Nährboden für ein einzigartiges Partner-Ökosystem.

Ein weiteres Erfolgskriterium von InDesign ist – und dies hat sich letztendlich als Killer von QuarkXPress herausgestellt – die Integration in andere Adobe-Produkte, wie Photoshop® oder Illustrator®. Mit der Einführung der Creative Cloud® kam die Integration in andere Adobe Services hinzu.

Was soll man bei einem zeitlosen Meisterstück noch ändern? Dafür muss man als Erstes wissen, was den Erfolg und Charakter des Produktes ausmachen und diese nur vorsichtig ändert. Oder anders herum, ein Porsche 911 ist kein Geländewagen.

Manche Ausflüge von InDesign, zum Beispiel der Digital Publishing Solution, waren solche Irrwege. Deswegen steht dabei die Evolution und weniger die Revolution im Vordergrund. Aber es gibt doch erhebliche Handlungsfelder für Adobe InDesign:

Die Integration in andere Adobe Produkte und Services wird immer wichtiger sein. Damit sind nicht nur die Creative Cloud Services, sondern insbesondere die Marketing Cloud Services gemeint. Falls die Verknüpfung zwischen „offline“ und „online“ nicht überzeugend gelingt, wird InDesign auf ein reines Nischenprodukt reduziert. Ähnlich wie der Sportwagen 911. So grandios er als Sportwagen sein mag, es ist und bleibt ein elitäres Nischenprodukt.

Daher ist die Integration von InDesign in einen Multichannel- bzw. Omnichannel-Prozess von elementarer Bedeutung. Denn eines ist klar: InDesign ist ein Werkzeug für den Print-Kanal, ob auf Papier oder in digitaler Form als PDF-Dokumente.

Schon längst arbeiten nicht mehr ausschließlich gut ausgebildete Experten mit InDesign, sondern auch semi-professionelle Gelegenheits-Benutzer. Hinzu kommen Millennials, deren Erwartung es ist, ein Programm in wenigen Minuten einsetzen zu können. Dies erfordert eine neue Herangehensweise in der Benutzung von InDesign: Im Grunde bedarf es einer kontextabhängigen Reduktion auf das Wesentliche in der Bedienungsführung. Die Property Panels sind dazu ein erster Schritt. Aber das ist längst nicht alles. AI und Automatisierung müssen dem Anwender Arbeiten abnehmen. Auch dort sind bereits erste Ansätze zu sehen, zum Beispiel bei der intelligenten Bildausschnitt Bestimmung. Vergleicht man das mit Power Point, wo dem Benutzer komplette Layouts vorgeschlagen werden, steht InDesign noch am Anfang. Die Anwendungsfälle von Automatisierung sind vielfältig und sicher nicht durch ein Standardprodukt umfänglich abzudecken. Deshalb ist die Offenheit von InDesign ein Garant dafür, dass Drittanbieter wie WERK II mit der priint:suite umfassende und kundenspezifische Automatisierungen anbieten können.

Wir als Softwarehersteller freuen uns auf die nächsten 20 Jahre Adobe InDesign und arbeiten an neuen Wegen der Automatisierung für das beste DTP Programm.

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