Revolution in der Etikettenerstellung: Wie KEIMFARBEN mit automatisierten Prozessen neue Maßstäbe setzt
Sabrina Ruckerbauer und Joachim Schopf

Die industrielle Produktion steht vor der Herausforderung, Effizienz und Präzision miteinander zu vereinen. Die KEIMFARBEN GmbH hat mit einer innovativen Lösung zur Etikettenerstellung genau diese Balance gefunden und setzt neue Maßstäbe für eine fehlerfreie und zukunftsfähige Produktion. Implementiert und weiterentwickelt wird das System von SDZeCOM.
Die Erstellung von Produktetiketten ist weit mehr als nur ein kreativer Prozess – sie ist ein essenzieller Bestandteil der Kundenkommunikation, sorgt für Transparenz und erfüllt gleichzeitig wichtige gesetzliche Anforderungen. Für die KEIMFARBEN GmbH, Marktführer für hochwertige Silikatfarben, war dieser Prozess lange Zeit mit hohem manuellem Aufwand verbunden.
Von der Handarbeit zur Automatisierung: Die Ausgangslage
Mit einem umfangreichen Produktportfolio, das rund 500 Produkte und über 1.000 Etikettenvarianten für verschiedene Verpackungsarten wie Eimer, Kanister und Säcke umfasst, müssen die Etiketten bis zu 15 verschiedene Sprachen abbilden. Diese Herausforderung machte die manuelle Etikettenerstellung zu einer äußerst komplexen und zeitaufwendigen Aufgabe, die von Copy & Paste-Arbeiten, zahlreichen manuellen Prüfungen und aufwendiger Satzarbeit geprägt war.
Die Marketingabteilung stand dabei vor gleich mehreren Herausforderungen: Neben der enormen Fehleranfälligkeit und dem hohen Zeitaufwand war es schwierig, auf kurzfristige Änderungen oder neue gesetzliche Anforderungen schnell zu reagieren. Ein Beispiel ist die Kennzeichnungspflicht für Titandioxid, die innerhalb kurzer Zeit umgesetzt werden musste. „Wir waren in einem ständigen Wettlauf gegen die Zeit, insbesondere wenn neue gesetzliche Vorgaben oder Produktänderungen anstanden“, erinnert sich Sabrina Ruckerbauer.
Der Beginn eines Transformationsprozesses
2019 setzte KEIMFARBEN den ersten Schritt in Richtung Automatisierung, indem das Product Information Management / Media Asset Management System (PIM/MAM) von Contentserv eingeführt wurde. Die Implementierung des Systems, das per Schnittstellen an andere Systeme angebunden wurde, erfolgte in den Jahren 2019/2020.
Bereits 2020/2021 konnte KEIMFARBEN als sogenannten „Quick Win“ die ersten Datenblätter über den Datenblatt-Service Smart Documents von Contentserv publizieren. In den folgenden Jahren nahm das Unternehmen kontinuierlich Optimierungen vor, erweiterte das System um zusätzliche Schnittstellen und integrierte TYPO3. Ende 2022 wurde schließlich der entscheidende Schritt zur Etiketten-Publikation über die Publishing-Lösung priint:comet vollzogen.

Produktbaum im PIM
Mit der Anbindung des PIM-/MAM-Systems an priint:comet erreichte KEIMFARBEN einen weiteren Meilenstein in der Automatisierung. Diese Integration ermöglicht es heute, die Erstellung der Etikettenlayouts weitgehend zu automatisieren und dabei gleichzeitig die nötige Flexibilität sowie individuelle Anpassungsmöglichkeiten zu bewahren.

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Ein detaillierter Blick auf den neuen Prozess
Bei KEIMFARBEN basiert die Automatisierung der Etikettenproduktion auf einem intelligenten Zusammenspiel verschiedener Systeme und Datenquellen:
- SAP liefert die grundlegenden Stammdaten wie Füllmengen, EAN-Codes und Artikelnummern, ergänzt durch sicherheitsrelevante Informationen wie Gefahrenhinweise und -piktogramme.
- Contentserv übernimmt die zentrale Bündelung dieser Daten und fügt zusätzliche Inhalte wie Marketingtexte, Gütesiegel und Übersetzungen hinzu.
Diese Daten werden dann nahtlos an das priint:comet Plug-in für Adobe InDesign weitergeleitet. Dort werden die Informationen in das gewünschte Template integriert, sodass innerhalb weniger Sekunden ein druckfertiges Etikett entsteht.

Automatisiert generiertes Eimeretikett
Effizienzgewinne und neue Möglichkeiten
Die Einführung der automatisierten Etikettenerstellung hat bei KEIMFARBEN spürbare Verbesserungen gebracht. Fehlerquellen, die zuvor durch manuelle Eingaben entstanden, wurden nahezu eliminiert. Gleichzeitig konnte die Bearbeitungszeit pro Etikett erheblich reduziert werden.
Ein weiterer Vorteil ist die gesteigerte Flexibilität: Das Unternehmen kann nun schneller auf Marktanforderungen und gesetzliche Änderungen reagieren. Auch die Mehrsprachigkeit, die für internationale Märkte von entscheidender Bedeutung ist, wurde durch die Einführung von Multilayer-Etiketten (Etiketten, die mehrere Schichten beinhalten und Platz für zusätzliche Informationen bieten )deutlich vereinfacht. Diese Etiketten bieten Platz für bis zu drei Seiten an Informationen und ermöglichen die Integration mehrerer Sprachen auf kleinstem Raum. „Wir haben nicht nur Zeit und Ressourcen gespart, sondern auch die Qualität unserer Etiketten auf ein neues Niveau gehoben“, erklärt Ruckerbauer.

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Ein Blick in die Zukunft: Ausbau der Automatisierung
KEIMFARBEN hat ambitionierte Pläne, um die Automatisierung weiter auszubauen. Neben der geplanten Integration von DeepL für automatische Übersetzungen soll die Etikettenerstellung auf weitere Gebindeformen und Verpackungstypen ausgeweitet werden.
Darüber hinaus plant das Unternehmen, die Publishing-Funktionen für andere Druckerzeugnisse wie den Produktkatalog zu nutzen. Ein Wechsel in die Cloud ist ebenfalls in Vorbereitung, um die Systemlandschaft noch flexibler und zukunftssicherer zu gestalten.
„Mit einer präzisen Analyse der Anforderungen und einer klaren Priorisierung konnten wir die Effizienz des gesamten Projekts deutlich steigern.“
Sabrina Ruckerbauer
Fazit: Ein Vorbild für die Branche
KEIMFARBEN hat mit der Automatisierung der Etikettenerstellung nicht nur interne Prozesse optimiert, sondern auch einen klaren Wettbewerbsvorteil geschaffen. Die Kombination aus innovativer Technologie und einer klaren strategischen Vision macht das Unternehmen zu einem Vorreiter in der Branche – und zeigt, wie Digitalisierung und Automatisierung erfolgreich umgesetzt werden können.
Nachhaltigkeit als Unternehmensprinzip
Bei KEIMFARBEN steht die Verantwortung gegenüber der Umwelt und der Gesellschaft an oberster Stelle. Das Unternehmen stellt sich täglich der Herausforderung, seinen Beitrag zu einer nachhaltigen Welt zu leisten. KEIMFARBEN entwickelt und produziert Produkte, die eine gesunde, gerechte und nachhaltige Zukunft fördern sollen.
Für dieses Engagement wurde KEIMFARBEN bereits dreimal in Folge für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis nominiert und wurde zuletzt 2024 als Finalist ausgezeichnet.
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