Canva und Adobe Express: Die neuen Game-Changer im agilen Marketing
Simea Merki

Was früher monatelange Ausbildung und teure Software erforderte, ist heute nur noch wenige Klicks entfernt. Mit der aufkommenden Design-Demokratisierung verändert sich nicht nur die Art, wie visueller Content entsteht – es verschiebt sich auch grundlegend, wer in Unternehmen Geschichten erzählen kann. Diese neue Generation von DIY-Design-Tools stösst eine Transformation im Marketing an.
Die Design-Revolution im Marketing
Was früher ausschließlich Grafikprofis vorbehalten war, wird heute durch intuitive Design-Tools für ein breites Spektrum von Anwendern zugänglich. Mit über 180 Millionen Nutzern weltweit hat Canva diesen Wandel maßgeblich vorangetrieben, während Adobe Express als neue Alternative den Markt bereichert. Diese Entwicklung markiert einen Paradigmenwechsel in der Content-Erstellung. Die traditionellen Grenzen zwischen Designprofis und Fachabteilungen verschwimmen zunehmend – eine Entwicklung, die besonders dem agilen Marketing zugutekommt.
Die Erfolgsformel der neuen Design-Tools
Der durchschlagende Erfolg dieser Tools basiert auf drei Kernprinzipien: Benutzerfreundlichkeit, Vielseitigkeit und nahtlose Integration. Die Einstiegshürde ist bewusst niedrig gehalten – innerhalb weniger Minuten entstehen erste professionelle Designs. Der „Browser first“-Ansatz ermöglicht dabei den sofortigen Start ohne aufwändige Installationen. Ergänzende Mobile Apps machen die Tools zu ständigen Begleitern im Arbeitsalltag.
Besonders die intuitive Benutzerführung überzeugt: Vorlagen, Drag-and-Drop-Funktionen und automatische Formatierungshilfen nehmen Neulingen die Angst vor dem leeren Blatt. „Es dauert nur einen Tag, um den Umgang mit den grundlegenden Funktionen zu erlernen“, berichtet Tina Korani, Assistant Professor für Digital Media an der San José State University. Diese niedrige Einstiegshürde demokratisiert den Designprozess nachhaltig.

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Mehr als nur schöne Bilder
Die wahre Stärke dieser Tools liegt in ihrer Vielseitigkeit. Von Social-Media-Posts über Präsentationen bis hin zu kompletten Marketing-Kampagnen – die Anwendungsmöglichkeiten sind nahezu grenzenlos.
Besonders bemerkenswert sind Features wie der Beat Sync für Videos bei Canva oder die KI-gestützten Texteffekte von Adobe Express, die professionelle Ergebnisse auch für Nicht-Designer ermöglichen. Die Tools wachsen dabei stetig mit den Anforderungen moderner Kommunikation: Responsive Designs für verschiedene Plattformen, automatische Formatanpassungen und intelligente Vorschläge machen die Content-Erstellung effizienter denn je.
Der Wechsel zwischen verschiedenen Formaten gelingt dabei besonders elegant: Ein einmal erstelltes Design lässt sich mit wenigen Klicks für verschiedene Kanäle adaptieren. Die integrierten Design-Systeme sorgen automatisch für konsistente Markenauftritte über alle Formate hinweg. Kleine Alltagshelfer wie Quick Actions bei Adobe Express – etwa für die Erstellung von QR-Codes oder die Konvertierung von Dateiformaten – ergänzen das Funktionsspektrum sinnvoll.

Die Benutzeroberfläche von Canva und Adobe Express: Browser first und mit grossem Funktionsumfang als App verfügbar
Integration als Schlüssel zum Erfolg
Die nahtlose Integration in bestehende Workflows macht diese Tools besonders wertvoll. Große Unternehmen wie FedEx nutzen sie bereits erfolgreich: Über 1.400 Teams in 45 Ländern arbeiten dort mit Canva und konnten die Zeit für Design-Reviews um 77% reduzieren. Auch IBM setzt auf Adobe Express for Enterprise, um Beratungsteams zu befähigen, markengerechte Inhalte eigenständig zu erstellen. Doch nicht nur Großunternehmen profitieren: Gerade für kleinere Teams und Organisationen eröffnen sich neue Möglichkeiten, professionell und konsistent zu kommunizieren.
„Wissensarbeitende mit DIY-Design-Tools zu ermächtigen bedeutet, Expertise direkt und relevant zu vermitteln. Das ist eine Chance für agiles Marketing.“
Simea Merki
Die Integration geht dabei weit über einfache Bildbearbeitung hinaus. Moderne Marketing-Teams nutzen die Tools für komplette Content-Strategien: Von der Konzeption über die Erstellung bis zur Publikation entsteht ein durchgängiger Workflow. Brand Kits, Team-Templates und Sharing-Funktionen sorgen dabei für einheitliche Kommunikation über alle Kanäle hinweg. Die Cloud-basierte Zusammenarbeit ermöglicht zudem effizientes Remote-Working und beschleunigt Feedback-Prozesse erheblich. Die technische Integration wird durch umfangreiche APIs unterstützt. Sowohl Canva als auch Adobe Express ermöglichen Entwicklerinnen und Entwicklern, die Tools nahtlos in eigene Anwendungen einzubetten. Diese Offenheit macht sie zu flexiblen Bausteinen in der digitalen Transformation von Unternehmen.
Moderne Wissensarbeitende als Content-Creators
Die eigentliche Revolution liegt in der Rolle der Wissensarbeitenden. Als Expertinnen und Experten für ihr Fachgebiet können sie nun auch als Content-Creators agieren. Wissensarbeiter sind da, wo ihre Zielgruppe ist und sprechen ihre Sprache. Sie können also im richtigen Kanal und im richtigen Format zielgenau gestalten und publizieren. Sie kennen ihre Zielgruppe, sprechen ihre Sprache und wissen, welche Inhalte relevant sind. Die Design-Tools ermöglichen ihnen, dieses Wissen direkt und effektiv zu kommunizieren. Diese Unmittelbarkeit bringt einen entscheidenden Vorteil: Botschaften werden authentischer, zielgerichteter und vor allem schneller übermittelt.

Wissensarbeiter sind da, wo ihre Zielgruppe ist. DIY-Design-Tools ermöglichen ihnen, schnell zu produzieren. Und dabei sieht der Content auch noch cool aus!
Der Wandel zeigt sich bisher besonders im Bildungssektor und bei Non-Profit-Organisationen. Wenn Dozentinnen und Dozenten ihre Lehrmaterialien selbst gestalten oder NGOs ihre Kampagnen eigenständig visualisieren können, entstehen nicht nur Kosteneinsparungen – die Inhalte gewinnen auch an Authentizität und Aktualität. Die Demokratisierung des Designs ermöglicht es Fachleuten, ihre Expertise direkt und ohne Umwege zu vermitteln. „Amnesty arbeitet in Echtzeit, wir müssen schnell handeln. Grafische Inhalte müssen oft in wenigen Minuten fertig sein – dafür sind die Vorlagen ideal“, bestätigt Jessie Mawson, Social Media Specialist bei Amnesty International Australia.
Fazit: Eine neue Ära des agilen Marketings
Die Demokratisierung von Design-Tools bedeutet nicht das Ende professioneller Gestaltung. Vielmehr ermöglicht sie eine neue Form des agilen Marketings, bei der Fachwissen und visuelle Kommunikation Hand in Hand gehen. Dies eröffnet Unternehmen die Chance, schneller, authentischer und zielgerichteter zu kommunizieren.
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